🌋 Sex im Wechsel?
- peziherbst
- 25. Juli
- 4 Min. Lesezeit

ja genau, ich spreche (wieder) von den Wechseljahren bzw. von der Perimenopause. Das ist die Zeit vor der Menopause (= letzte Regelblutung im Leben einer Frau), aber wie wir das am besten angehen und warum wir uns nicht mit den typischen Wechselbeschwerden quälen müssen beschreibt Sheila de Liz in ihrem Buch "Woman on Fire", das ich jeder Frau nur empfehlen kann. Wer keine Lust hat das ganze Buch zu lesen, findet hier meine persönlichen Highlights aus ihrem Buch. Weiter unten geh ich dann noch näher auf die Auswirkungen der Menopause auf das Sexualleben ein und auch hier hat Sheila de Liz (als Gynäkologin) wertvolle Tipps auf Lager!
Sheila de Liz betont in ihrem Buch „Woman on Fire“, wie bedeutsam es ist,
bereits ab Mitte 40 aktiv zu werden, um gesund und vital durchs Leben zu gehen und die Wechseljahre nicht nur zu überstehen, sondern dabei an Lebensqualität zu gewinnen.
Im Mittelpunkt stehen dabei die folgenden entscheidenden Maßnahmen:
Maßnahme | Ziel |
Beschwerden behandeln | Lebensqualität steigern, Risiken senken |
Frühzeitige Prävention | Spätfolgen verhindern |
Bioidente Hormone | Symptome lindern, Gesundheit schützen |
Bedürfnisse stärken | Eigenes Wohlbefinden steigern |
Kommunikation in der Partnerschaft | Gemeinsamkeit, Verständnis schaffen |
Positives Mindset | Lebensfreude bewahren |
Beschwerden ernst nehmen und gezielt behandeln
Viele typische Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Gewichtszunahme, Gelenk- und Muskelschmerzen oder kognitive Veränderungen (z.B. Konzentrationsstörungen) sollten nicht einfach als „Alterserscheinung“ abgetan werden, sondern bedürfen einer medizinischen Betrachtung.
De Liz bricht mit dem Tabu, Beschwerden einfach auszuhalten, und empfiehlt gezielt eine Behandlung, vor allem durch körperidentische (bioidente) Hormone, sofern keine medizinischen Gründe dagegen sprechen. Sie stellt klar, dass die heutigen modernen Hormone ein deutlich geringeres Risiko aufweisen als ältere Präparate.
Frühzeitige Prävention ab Mitte 40
Bereits in der Perimenopause, also oft schon ab Mitte 40, beginnen hormonelle Veränderungen, die später zu ernsthaften gesundheitlichen Folgen führen können – von Osteoporose über Diabetes bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Demenz.
Ein frühzeitiges Handeln (ärztliche Beratung, Diagnostik und ggfs. Hormontherapie) schützt nachhaltig vor den typischen Risiken des „ungehinderten“ Hormonabfalls und erhält körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.
Hormone verstehen und einsetzen
Verständnis für die Rolle der Hormone (Östrogen, Progesteron, Testosteron) ist grundlegend: Die Wechseljahre sind geprägt von deren Schwankungen und Mangel.
Ein gezielter Einsatz von Hormontherapien (vor allem bioidentische Präparate in Absprache mit dem Arzt) kann zahlreiche Beschwerden lindern und die Organe schützen.
Hormongele, die über die Haut aufgenommen werden, gelten als besonders sicher und wirksam.
Eigene Bedürfnisse stärken und Selbstfürsorge
Die Wechseljahre bieten laut de Liz die Chance, alte Rollen und Erwartungen zu hinterfragen und sich vermehrt um die eigenen Bedürfnisse zu kümmern.
Sie propagiert: Nicht für andere aufopfern, sondern sich selbst in den Mittelpunkt stellen – für mehr Lebensfreude, Selbstbestimmtheit und Energie.
Partnerschaft und Kommunikation
Emotionale Schwankungen in den Wechseljahren betreffen auch die Partnerschaft und sehr oft auch das Sexualleben (mehr dazu weiter unten). Offenheit, gegenseitiges Verständnis und regelmäßiger Austausch sind laut de Liz Schlüssel, um gemeinsam als Paar durch diese Zeit zu gehen.
Individuelle Lebensgestaltung und positives Mindset
De Liz plädiert für einen optimistischen Blick: Die zweite Lebenshälfte kann mit den richtigen Maßnahmen „geil“, sinnstiftend und voller Power sein.
Frauen sollten sich Wissen aneignen, mit Ärzt*innen auf Augenhöhe sprechen und sich nicht mehr abspeisen lassen.
Sheila de Liz betont, dass die Wechseljahre tiefgreifende, aber keineswegs ausschließlich negative Auswirkungen auf das Sexualleben haben können.
Im Fokus stehen hormonelle, körperliche, psychische und sogar partnerschaftliche Faktoren.
Hormonelle Veränderungen
Abfall von Östrogen, Progesteron und Testosteron: Diese Hormone steuern maßgeblich die Libido, das Lustempfinden und die Befeuchtung der Vaginalschleimhaut.
Sinkt der Östrogenspiegel, kommt es häufig zu vaginaler Trockenheit, was Schmerzen beim Sex verursachen kann. Auch eine verminderte Libido ist möglich, wenn vor allem Testosteron zurückgeht.
Sheila de Liz rät, solche Beschwerden nicht einfach zu akzeptieren. Gezielte lokale Hormonpräparate (z.B. Östriol-Salbe) oder moderne bioidente Hormontherapien können oft Abhilfe schaffen und das Sexualleben deutlich verbessern.
Körperliche und emotionale Auswirkungen
Beschwerden wie Schmerzen, Juckreiz oder Brennen beim Sex entstehen meist durch die dünner werdende Vaginalhaut (Östrogenmangel).
Die Wechseljahre können zu Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und allgemeinem Unwohlsein führen – all dies wirkt sich ebenfalls auf Lust und Sexualität aus.
Positiv: Viele Frauen gewinnen laut de Liz in dieser Lebensphase an Klarheit, Selbstbestimmtheit und Durchsetzungsvermögen, was sich auch auf das Sexualleben auswirken kann. Manche entdecken ihre Sexualität neu oder fühlen sich freier, ihre Wünsche zu artikulieren.
Psychologische und soziale Aspekte
Mehr Stress, Unsicherheiten und routinierte Partnerschaften können die Lust hemmen.
Gleichzeitig ist die Menopause auch eine Chance, alte Muster zu hinterfragen. De Liz sieht die Zeit als Neuanfang, in dem Frauen mutiger werden können, ihre Wünsche zu leben.
Praktische Empfehlungen von Sheila de Liz
Bei Beschwerden wie Trockenheit und Lustlosigkeit rät sie dringend zum ärztlichen Gespräch – moderne Hormontherapien sind laut de Liz sicherer als ihr Ruf und können Lebensqualität und Sexualität verbessern.
Sie plädiert für Offenheit in der Partnerschaft und ermutigt Frauen, eigene Bedürfnisse klar zu kommunizieren.
Den „besten Sex“ erleben laut de Liz viele Frauen sogar erst ab 40, wenn sie gelernt haben, den eigenen Körper besser zu kennen und zu lieben.
Die Menopause ist laut Sheila de Liz ein Wendepunkt, der das Sexualleben verändern kann – individuell sehr verschieden. Beschwerden wie Lustlosigkeit oder Schmerzen beim Sex sind häufig, aber mit Wissen und gezielter Therapie vermeidbar. Gleichzeitig bietet diese Lebensphase die Chance, das eigene Sexualleben neu zu entdecken und selbstbewusst zu gestalten 💗




Kommentare