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đŸ’„ Was ist Sex(ualitĂ€t)?


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Leider ist es auch im Jahr 2025 immer noch so, dass viele Sex gleichsetzen mit (vaginaler) Penetration und alle anderen Formen von SexualitĂ€t außen vor lassen. Deshalb hab ich hier mal ein paar Definitionen von SexualitĂ€t zusammengetragen.


Der deutsche Arzt, Psychiater und Sexualforscher, Eberhard Schorsch, definiert “SexualitĂ€t als

"eine im Biologischen verankerte, aber nicht notwendig manifest werdende Möglichkeit des menschlichen Erlebens und Verhaltens.”

Diese Definition impliziert, dass SexualitĂ€t weder ausschließlich als biologische Körperfunktion noch als psychische Funktion zu begreifen ist. FĂŒr die Erlebnis- und FunktionsfĂ€higkeit im Sexuellen sind anatomische, genetische, physiologische, hormonelle und biochemische Grundlagen ebenso bedeutsam wie GefĂŒhle, Phantasien, Erinnerungen und Kognitionen. Somit ist ein Ineinandergreifen biologischer und psychologischer VorgĂ€nge sowohl fĂŒr die störungsfreie SexualitĂ€t als auch fĂŒr sexuelle Störungen essentiell.


Der Duden formuliert es da allgemeiner:

SexualitĂ€t ist die Gesamtheit der im Geschlechtstrieb begrĂŒndeten LebensĂ€ußerungen, Empfindungen und Verhaltensweisen

Am schönsten finde ich folgende Beschreibung im Glossar der Friedrich Ebert Stiftung:


Was bedeutet SexualitĂ€t? Sie ist etwas sehr Persönliches, beschreibt intime Gefühle und Bedürfnisse, und hat zugleich eine politische Dimension: SexualitĂ€t. Abgeleitet vom lateinischen Wort sexus für Geschlecht, wird sexualitas mit „geschlechtlich sein“ übersetzt.

Menschen sind sexuelle Wesen, ihr Leben lang. Sie erleben SexualitĂ€t alleine oder in der Begegnung mit anderen und all dies auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen. Sie ist ein körperliches Bedürfnis, psychologische Faktoren genauso wie der soziokulturelle Kontext bestimmen die Geschlechtlichkeit. SexualitĂ€t verschafft Glücksgefühle, sorgt für Bindung und beeinflusst die Liebe. SexualitĂ€t kann aber auch sehr unglücklich machen.

Die ausfĂŒhrlichste Definition findet sich im Lexikon der Psychologie von Spektrum der Wissenschaft. Kurz zusammengefasst:

SexualitÀt lÀsst sich am besten als facettenreicher Teil des Menschseins definieren, der sowohl biologische als auch psychische, soziale und kulturelle Aspekte umfasst. Sie verbindet körperliche VorgÀnge (wie Fortpflanzung und Lust) mit emotionalen, zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Erfahrungen.

SexualitÀt ist mehrdimensional und deshalb vermutlich auch so komplex und oft schwer zu beschreiben. Die wichtigsten Dimensionen sind:

  • Biologische Dimension: Fortpflanzung, Erhaltung der Art, VariabilitĂ€t durch Neukombination der Gene.

  • Psychische Dimension: Lust, Sehnsucht, Fantasien, GefĂŒhle und Bedeutungen, SelbstbestĂ€tigung.

  • Soziale und kommunikative Dimension: Ausdruck von NĂ€he, Bindung, Beziehung und IdentitĂ€t, gesellschaftliche Normen und Rollen.

  • Kulturelle Dimension: Werte, Moral, Glaubensvorstellungen und Traditionen, die SexualitĂ€t prĂ€gen.


SexualitĂ€t ist also ein komplexes Zusammenspiel vieler Faktoren und entwickelt sich fortlaufend ĂŒber die Lebensspanne im individuellen und gesellschaftlichen Kontext.

SexualitĂ€t ist fĂŒr jeden Menschen das, was er oder sie will! Jeder kann seine oder ihre SexualitĂ€t definieren wie gewĂŒnscht. Es gibt keine Vorschriften oder Normen, aber natĂŒrlich extrem viel PrĂ€gung von außen, sei es aus der Familie, Gesellschaft und jetzt immer mehr aus den sozialen Medien. Jede SexualitĂ€t ist einzigartig, sei es mit sich selbst oder mit Partner:innen.


Aus Human Design-Sicht sieht man das schwarz auf weiß im Human Design (Interaktions-) Chart. Es gibt da so einige Aspekte in einem Chart, die Aufschluss ĂŒber die sexuellen Vorlieben geben. Mehr dazu im Blogpost Der Blick mit der Sex-Brille auf ein Human Design Chart. Eine zusĂ€tzliche Perspektive bieten dann noch die Ströme der SexualitĂ€t. Hierzu gibts auch einen eigenen Blogpost: 🌊Ströme der SexualitĂ€t im Human Design.


Wie auch immer du SexualitĂ€t fĂŒr dich definierst, du solltest dich wohl dabei fĂŒhlen und nichts tun, was du nicht willst, ehrlich sein zu deinem GegenĂŒber und darĂŒber sprechen, was du magst und was nicht. đŸ«¶



 
 
 

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